Wie wir rechnen

Wie wir die klimarelevanten Emissionen der Lebensmittel berechnen

Die CO2-Bilanz eines Lebensmittels zu errechnen, ist gar nicht so einfach: Herstellung, Transport, Lagerung und Verarbeitung müssen genau in den Blick genommen werden. Zudem schwanken Energie- und Ressourceneinsatz mit der Saison. Dabei werden die Unterschiedlichen Klimagase (Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas) in CO2-Äquivalenten umgerechnet und so vergleichbar gemacht.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Systemgrenze der zugrundeliegenden Ökobilanz. Schließlich macht es einen Unterschied, ob die Wertschöpfungskette bis zum Hoftor des Erzeugers, bis zum Supermarktregal oder sogar bis auf den Teller betrachtet wird. Letztendlich sind alle Schritte der Essenszubereitung wichtig für die Bewertung der Klimawirkung.
So kann z.B. eine unterschiedliche Küchenausstattung oder die Zubereitungsmengen (Einzelportion im Privathaushalt vs. Großküche) bei gleichen Zutaten zu erheblichen Unterschieden führen. Da in unserem Projekt im Fokus steht was gegessen wird und eine Einzelfallberechnung der gesamten Zubereitung nicht realisierbar ist, nutzen wir die Berechnungsmethode unseres Projektpartners Eaternity mit einer Systemgrenze bis zum Marktstand oder Supermarktregal. Das Schweizer Unternehmen hat eine umfassende Datenbank zur Emissionsbewertung von Lebensmitteln aufgebaut, welche durch regelmäßige Peer-Reviews wissenschaftlich abgesichert ist.

Die Berechnung

Im Vergleich zu anderen Ökobilanzierungen, welche die Emissionen im Verhältnis zu dem Gewicht eines Lebensmittels bewerten, bietet Eaternity eine Besonderheit: Betrachtet werden neben dem Gewicht auch die Nährstoffe eines Lebensmittels oder Gerichts. Ausgehend von den empfohlenen Tagesmengen einzelner Nährstoffe, werden Tagesbedarf, Gewicht und Nährwert in einer Lebensmitteleinheit (Food Unit) zusammengefasst und ins Verhältnis zu den Emissionen gesetzt.

Durch diese Normalisierung ist ein fairer Vergleich zwischen den Lebensmitteln gewährleistet. Dadurch lassen sich sowohl einzelne Zutaten und Gerichte als auch unterschiedliche Portionsgrößen vergleichen. Im Ergebnis erhalten wir die Emissionen pro Standard-Portion, d.h. der Menge eines Lebensmittels welches 1/3 des Tagesbedarfes von 2.000 kcal deckt.

Das ist eigentlich ganz logisch: 100 g Salat beispielsweise erzeugt weniger Treibhausgase als die gleiche Menge Spaghetti. Aber durch den unterschiedlichen Nährstoffgehalt muss man viel mehr Salat als Pasta essen, um davon ebenso satt zu werden.

Genauer erklärt wird das Verfahren hier: eaternity.org/foodprint/database
eaternity.org/assets/edb/EDB-References-current.pdf

Emissionsrechner

Weitere Emissionsrechner zum Erkunden finden Sie hier:

Eaternity „All you can Eat for Climate“ Poster

Es gibt von Eaternity mit „ALL YOU CAN EAT for climate“ ein tolles wissenschaftliches Poster, welches die Emissionswerte einzelner Zutaten darstellt. Das Poster gibt es als Printversion, interaktive Webseite oder zur optimierten Ansichht für Mobiltelefone auf www.ayce.earth