Die Planetary Health Diet
Wir essen unseren Planeten gesund – machst Du mit?
Die Ernährung der Menschen hat einen erheblichen Einfluss auf unseren Planeten und dessen Klima, denn in ganz Europa werden rund ein Drittel der gesamten Umweltbelastungen durch Konsum und Produktion von Lebensmitteln verursacht (Schanz et al. 2020). Durch den Anbau von Nahrungs- und vor allem Futtermitteln werden Regenwälder abgeholzt, Fläche verbraucht, Wasser verschmutzt, Menschen ausgebeutet und noch vieles mehr. Die planetaren und gesundheitlichen Grenzen sind größtenteils weit überschritten.
Aber es geht auch anders.
Mit unseren Essensentscheidungen können wir zur Reduktion der Treibhausgase, zum Wiederaufbau von guten Böden, zu mehr Tierwohl und mehr ökologisch bewirtschafteten Flächen beitragen. Darüber hinaus tun wir auch was für unsere Gesundheit. Denn den sogenannten Zivilisationskrankheiten, wie Adipositas, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und viele mehr, wird durch klimafreundliche Ernährung kein Nährboden gegeben, sodass sie auch für die Gesellschaft keine große Belastung mehr darstellen können, z. B. durch höhere Gesundheitsausgaben (Breidenassel et al. 2022).
Das sind doch mal richtig gute Neuigkeiten! Ihr wollt mitmachen und wissen wie das geht?
Die Lösung heißt die Planetary Health Diet und wurde von Wissenschaftler*innen der EAT-Lancet Kommission entwickelt: Es geht um gesundes Essen für eine wachsende Weltbevölkerung und für unsere Erde:
„a diet rich in plant-based foods and with fewer animal source foods confers both improved health and environmental benefits”
(EAT Lancet Commission, Willet et al. 2019)
Noch entsprechen die Essgewohnheiten in Deutschland und auch in den meisten anderen (Industrie-)Ländern nicht der Planetary Health Diet. Für Deutschland bedeutet das konkret: Unser Speiseplan wird deutlich bunter werden, denn wir dürfen und müssen noch mehr Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte essen. Der Verzehr tierischer Produkte muss um 75 Prozent reduziert werden (Öko-Institut e.V.). Auf dieses Ergebnis kommt die Studie vor allem, weil sich zwei Drittel der Essens-Emissionen auf tierische Lebensmittel zurückführen lassen, sodass ein rückläufiger Konsum von diesen von höchster Bedeutung für das Weltklima ist:
„Diese Empfehlung ist klimarelevant, da jedes Kilogramm Fleischprodukt weitaus mehr Treibhausgase verursacht als pflanzliche Proteinquellen“.
(WWF: https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen)
Das Neue an der Studie ist, dass die Bewertungskriterien für gute Ernährung bislang in den Industriestaaten nur darauf ausgerichtet waren, die individuelle Gesundheit zu verbessern, nicht aber die Lebensmittel innerhalb der planetaren Grenzen zu produzieren. Denn im Moment überschreiten „global betrachtet (…) unsere Ernährungssysteme die Belastungsgrenzen der Erde und schaden zugleich der menschlichen Gesundheit“ (WWF). Einzigartig macht die Studie, dass sie als wissenschaftliche Grundlage und Rahmen für einen weltweiten Wandel des Ernährungssystems dienen soll.
Also packen wir es an! Lasst uns unseren Speiseplan gemeinsam bunter machen. Mit den Rezepten auf unserer Homepage können Sie starten.
Wie wäre es mit einem Chili sin Carne? Da sind die Möglichkeiten fast grenzenlos, wie du das Hackfleisch ersetzt: mit Linsen, Grünkern, Bulgur, Sojaschnetzel, Lupinenschrot, Sonnenblumenkernen, oder Sonnenblumenhack, und alles davon schmeckt ein bisschen anders. Und wenn gerade Winter ist? Dann vielleicht mal mit Kürbis, Rote Bete und Karotte. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Beim WWF gibt es Vorschläge für nachhaltige Wochenmenüs, die Sie ausprobieren können.
Viel Freude dabei!
Quellen:
https://eatforum.org/eat-lancet-commission/
https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/nachhaltigkeit/planetary-health-diet/
https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen